Verkehrsminister Ramsauer: Kritik an Kopfhörern im Straßenverkehr
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer von der CSU übte gegenüber der “Saarbrücker Zeitung” Kritik am Gebrauch von Kopfhörern im Straßenverkehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im vergangenen Jahr 2011 zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten auf den Straßen in Deutschland wieder deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen; immer häufiger kommt es dabei zu Todesfällen bei Fußgängern – hier habe es laut den Statistiken des Bundesamtes in den vergangenen zwölf Monaten einen Anstieg von 25 Prozent gegeben. Insgesamt gab es 2011 ungefähr 3.900 Verkehrstote, was einem Zuwachs von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Musikhören lenke ab
Weiter heißt es, die Zahl der Opfer sei auch in der Gruppe der 15- bis 17-Jährigen stark angestiegen. Vor allem bei Jugendlichen gilt das Hören von Musik über Kopfhörer als besonders beliebt; einer der Gründe zunehmender Opferzahlen sei nach Einschätzung von Minister Ramsauer genau dieses Tragen von Kopfhörern. Auf der Straße seien zu viele Personen durch die MP3-Player abgelenkt, beklagt der CSU-Politiker in der “Saarbrücker Zeitung” – das gehe auf Kosten der “notwendigen Aufmerksamkeit und Rücksicht”.
Schlafwandler auf den Straßen und Bahnsteigen
Aufgrund der lauten Musik würden deren Träger “über Straßen und Bahnsteige schlafwandeln” und dabei Autos, Fahrradfahrer und Bahnen nicht kommen hören. Das, so warnt Ramsauer, sei “ein gefährlicher Trend”. Auf den Straßen müssen stattdessen Umsicht und Rücksicht gelten, und das bedeute nicht nur “Augen auf”, sondern auch “Ohren auf”. Vorerst wird es Ramsauer bei Appellen wie dem gegenüber der Zeitung belassen, ein gesetzliches Verbot von Kopfhörern für Fußgänger ist bislang nicht geplant. Ein solches Verbot existiert bereits für Rad- und Autofahrer.